Jugendkonto in Österreich: Das musst du wissen
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- Ein Jugendkonto ist ein Konto, das speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen, Lehrlingen oder Schüler:innen ausgerichtet ist. Die meisten Banken vergeben ein Jugendkonto ab dem 14. Lebensjahr. Manche Kreditinstitute bieten jedoch bereits ab dem 10. Lebensjahr ein derartiges Konto an.
- Das Jugendkonto dient dem Zahlungsverkehr, aber auch zum Aufbewahren von Taschengeld oder dem bargeldlosen Bezug der Lehrlingsentschädigung.
- Die Kontoführung ist beim Jugendkonto fast immer kostenlos. Es fallen keine Kontoführungsprovisionen wie oft bei einem Girokonto für Erwachsene an. Zudem gibt es zahlreiche Vergünstigungen oder Vorteilsaktionen.
- Ein Jugendkonto ist aber dennoch mit Spesen verbunden, auch wenn es als kostenlos bezeichnet wird. Du zahlst beispielsweise bei manchen Jugendkonten Gebühren für durchgeführte Überweisungen oder die Einrichtung von Daueraufträgen.
- Von den Banken erhältst du mit deinem Jugendkonto auch eine Bankomatkarte. Diese Debitkarte musst du jedoch von einem Erziehungsberechtigten unterschreiben lassen, falls du unter 18 bist. Als Lehrling kannst du bereits ab dem 17. Lebensjahr selbst unterschreiben.
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- Bevor du ein Jugendkonto eröffnest, solltest du einen Vergleich verschiedener Kontoangebote durchführen. Banken haben für das Jugendkonto unterschiedliche Konditionen.
- Ein Jugendkonto kannst du online oder bei einer Bank eröffnen. Entscheide dich für deine bevorzugte Variante.
- Für die Eröffnung des Kontos brauchst du einen gültigen Lichtbildausweis (Mopedführerschein, Personalausweis etc.).
- Hol dir die Zustimmung deiner Eltern in schriftlicher Form oder nimm einen Elternteil zur Kontoeröffnung in die Bank mit.
Für wen ist das Jugendkonto gedacht?
Ein Jugendkonto ist speziell für Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr gedacht. Es dient in erster Linie dazu, den Umgang mit Geld zu erlernen. Außerdem versuchen Banken damit Jugendliche als dauerhafte Kunden zu gewinnen.
Das Konto gilt in den meisten Fällen bis maximal zum 24. Lebensjahr. Für Studenten gewähren manche Banken ein derartiges Konto sogar bis zum 27. Lebensjahr.
Schüler:innen erhalten ein sogenanntes Schülerkonto und Lehrlinge können ein Lehrlingskonto beantragen. Im Prinzip sind auch diese Konten Jugendkonten.
Im Gegensatz zu einem Girokonto für Erwachsene, ist das Jugendkonto hauptsächlich für dein Taschengeld oder Einnahmen gedacht, die du als Lehrling erhältst. Auch Erlöse aus einem Nebenjob kannst du darauf überweisen lassen.
Kosten beim Jugendkonto: Am besten kostenlos
Je nach Bank gibt es bei den Spesen und Gebühren für das Jugendkonto auch dementsprechende Unterschiede. Viele Banken bieten ein Jugendkonto kostenlos an und locken mit interessanten Prämien oder Geschenken. In diesem Fall solltest du jedoch das Kleingedruckte genau lesen. Vollkommen gratis ist ein Jugendkonto nie. Die Banken verlangen für bestimmte Dienstleistungen wie Überweisungen oder Daueraufträge fast immer Spesen und Gebühren. Bevor du dich für ein Jugendkonto bei einer bestimmten Bank entscheidest, solltest du daher einen Vergleich durchführen und die genauen Kosten und Gebühren für das Konto erfragen. Dazu gehören auch die versteckten Kosten für bestimmte Transaktionen auf dem Konto.
Auf die Zinsen achten
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Bei einem Konto gibt es 2 Arten von Zinsen: die Sollzinsen und die Habenzinsen.
Wenn du dein Jugendkonto überziehen willst, musst du dafür aber mit zusätzlichen Kosten rechnen. Das sind die sogenannten Überziehungszinsen oder auch Sollzinsen. Der Zinssatz für Kontoüberziehungen ist sehr hoch. Dein Konto ist dann überzogen, wenn du mehr Geld vom Konto abhebst, als du Guthaben hast. In diesem Fall verlangt die Bank für jenen Betrag, der mit einem Minus versehen ist, Überziehungszinsen. Eine Kontoüberziehung ist nichts anderes als ein Kredit. Wenn du über keine regelmäßigen Zahlungseingänge auf deinem Jugendkonto verfügst, wird die Bank ohnehin keine Überziehung gewähren. Wenn du regelmäßige Einkünfte wie zum Beispiel eine Lehrlingsentschädigung erhältst, kannst du mit der Bank einen sogenannten Überziehungsrahmen oder auch Dispo ausmachen. Aber auch hierfür fallen bei der Überziehung Zinsen an. Banken verlangen durchaus zwischen 9% und 14% Zinsen für Kontoüberziehungen.
Im Gegensatz zur Kontoüberziehung kann die Bank Habenzinsen gutschreiben, wenn du immer einen Betrag auf deinem Konto lässt. Dafür fallen die Zinsen jedoch heute sehr gering aus und bewegen sich meist bei unter 1% pro Jahr.
Diese Leistungen kannst du erwarten, diese nicht
Die meisten Banken gewähren ein Jugendkonto, um damit junge Menschen als zukünftige Kunden zu gewinnen. Aus diesem Grund ist ein Jugendkonto mit zahlreichen Vergünstigungen verbunden. Meistens sehen die Leistungen für ein Jugendkonto folgendermaßen aus:
Leistung | Gebühren |
Kontoführung | kostenlos |
Dispo | keiner |
Debitkarte | ja |
Online-Banking | ja |
Sonstige | Prämien |
Manche Banken verbinden den Abschluss eines Jugendkontos auch mit der Mitgliedschaft in einem Klub oder Gewähren Vergünstigungen für Konzertkarten oder sogar eine kostenlose Unfallversicherung.
Darauf musst du beim Jugendkonto achten
Es gibt bei der Eröffnung eines Jugendkontos Dinge, auf die du besonders achten solltest.
- Wähle zur Eröffnung deines ersten Kontos den passenden Zeitpunkt. Ein Jugendkonto lohnt sich, wenn du regelmäßig Taschengeld bekommst oder als Lehrling eine Lehrlingsentschädigung.
- Frage nach, wie lange das Jugendkonto gültig ist. Viele Jugendkonten enden mit dem 18. Lebensjahr. Wenn du Schüler oder Student bist, kannst du das Jugendkonto länger aktiv halten.
- Informiere dich, wo und wie du zu deinen Kontoauszügen kommst. Meistens kannst du diese selbst beim Kontoauszugsdrucker ausdrucken oder im Online-Banking einsehen.
- Bringe in Erfahrung, wo du mit der Bankomatkarte kostenlos Geld abheben kannst. Bei Geldbehebungen außerhalb deines Kreditinstituts können ansonsten Spesen anfallen.
- Mit deiner Bankomatkarte kannst du meist auch kontaktlos bezahlen. Doch nicht jede Kontokarte ist dafür geeignet. Frage daher bei der Bank nach, ob deine Karte NFC-fähig ist und bis zu welchem Betrag.
- Schau dir die Limits für Behebungen am Bankomat und am Schalter an. Oft sind nur gewisse Beträge pro Tag oder pro Monat möglich. Außerdem ist manchmal nur eine begrenzte Zahl an Kontobewegungen kostenlos.
Jugendkonto eröffnen: So geht’s
Die Eröffnung eines Jugendkontos erfolgt genauso wie die Eröffnung eines normalen Girokontos. Dafür brauchst du bestimmte Unterlagen.
- Einen gültigen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Mopedausweis, Reisepass etc.) solltest du griffbereit haben.
- Bei Schülern verlangen Banken oft eine Schulbesuchsbestätigung, bei Lehrlingen, den Lehrvertrag oder bei Studenten eine Inskriptionsbestätigung.
- Die Zustimmung der Eltern in schriftlicher Form. Noch besser ist es, wenn du bei der Kontoeröffnung einen Elternteil mitnimmst.
Deine Bonität, also deine Zahlungsfähigkeit, wird die Bank nicht überprüfen, da du auf deinem Jugendkonto lediglich über dein aktuelles Guthaben verfügen kannst. Aus gesetzlichen Gründen darf dir die Bank auch keinen Überziehungsrahmen geben, der deine finanziellen Möglichkeiten übersteigt. Bei einem Lehrlingskonto wird die Bank jedoch eine Bonitätsprüfung durchführen, falls du dein Konto überziehen willst.