Depot-Vergleich Österreich 2024

Stephan Kintrup
Stephan Kintrup
Stand: 25. Januar 2024
Lohnt sich ein Depot bei einem deutschen Anbieter oder sollte man als Österreicherin oder Österreicher lieber das Depot bei einer heimischen Bank eröffnen? Beides hat Vor- und Nachteile, was die Gebühren und die steuerliche Situation angeht. Wir haben uns daher die unterschiedlichen Depots mal genauer angeschaut.

💡

Was du wissen solltest
  • Die Brokerlandschaft in Österreich ist sehr viel kleiner als in Deutschland. Durch die mangelnde Konkurrenz sind die Broker sehr viel teurer und in ihrer Preisgestaltung sehr viel unübersichtlicher.
  • Die Depotgebühren der meisten österreichischen Broker setzen sich aus einem kleinen Prozentbetrag des Depotvolumens zusammen. Hinzu kommt ein Mindestbetrag pro Wertpapier und manchmal ein Mindestbetrag pro Depot.
  • Von allen steuereinfachen Brokern ist Flatex.at der mit Abstand günstigste. Dieser erhebt keine Depotgebühren (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's) und nur eine pauschale Gebühr für die Ausführung von Sparplänen. Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten.
  • Wer nicht davor zurückschreckt, sich selbst um die Steuern zu kümmern, kann von günstigeren Konditionen profitieren. In diesem Fall empfehlen wir Scalable Capital und Trade Republic. Beide bieten einen österreichischen Steuerreport mit Ausfüllhilfen für die Steuererklärung an.

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So gehst du vor
  • Vergleiche die Preise verschiedener Broker, indem du berechnest, welche Gebühren bei deinem Verhalten in etwa entstehen könnten.
  • Informiere dich bei deinem Broker, ob die ETFs oder Aktien, die du besparen möchtest, auch tatsächlich verfügbar sind.
  • Wenn du dir zutraust, dich selbst um die Versteuerung deiner Kapitalerträge zu kümmern, kannst du auch deutsche Depotanbieter miteinander vergleichen. Diese sind in der Regel deutlich günstiger, führen die Steuer aber nicht automatisch an das Finanzamt ab.

Welche Möglichkeiten gibt es bei der Brokerwahl?

Bei der Wahl des Brokers gibt es im Prinzip 2 Möglichkeiten: steuereinfach oder nicht steuereinfach.

  • Steuereinfach
    Ein steuereinfacher Broker erledigt für dich die Steuerangelegenheiten. Das heißt, deine depotführende Bank führt die Kapitalertragsteuer für dich ab. Entscheidend ist dafür, dass dein Broker einen Sitz oder eine Niederlassung in Österreich hat. Ebenso ist es möglich, dass der Broker mit einer Depotbank zusammenarbeitet, die einen Sitz oder eine Niederlassung in Österreich hat.
  • Nicht steuereinfach
    Im Gegensatz dazu musst du dich bei einem nicht steuereinfachen Broker um deine Steuer selbst kümmern. Etwa deutsche Broker sind für dich als Österreicher fast immer nicht steuereinfach.

Gebühren österreichischer Broker sind sehr unübersichtlich

Gebühren unterschiedlicher österreichischer Depotanbieter zu vergleichen, ist eine haarsträubende Aufgabe. So findet sich kaum eine depotführende Bank, bei der sich die anfallenden Gebühren auf wenige Posten beschränken und einfach überblicken lassen. 

Ein besonders schönes Beispiel stellt hier die Easybank – mit dem easy Wertpapierdepot (ex-HB) – dar. Zunächst werden hier jährliche Kosten für die Depotführung fällig. Für Vermögen in Fonds (außer ETFs!) fällt eine jährliche Gebühr von 0,1% des Vermögens an. Bei der Erstellung des Konditionenverzeichnisses dachten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber vermutlich „warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht“? Daher gibt es ergänzend zu den 0,1% des Vermögens eine Mindestgebühr von 4,50€ p.a. pro Position. Und da ängstliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offensichtlich die Sorge hatten, mancher Kunde könnte dann nur ein oder zwei Positionen im Depot haben, gibt es noch ein weiteres absolutes Minimum von 12,50€ pro Jahr. Zuallerletzt wird darauf noch die Umsatzsteuer in Höhe von 20% fällig. Dass das Verrechnungskonto ebenfalls eine jährliche Gebühr kostet, würde hier den Rahmen sprengen – dazu später mehr.

Auch die Erste Bank verwendet eine ähnlich undurchsichtige Staffelung und bezeichnet ihr Angebot immerhin als „das modernste Banking Österreichs“. Mit unter anderem 0,232714% Depotgebühr pro Jahr ist die Erste Bank in unserem Vergleich immerhin die genaueste Bank Österreichs. Hierauf werden ebenso 20% Umsatzsteuer erhoben, sodass sich knapp 0,28% (0,2792568%) ergeben.

Vor- und Nachteile eines nicht steuereinfachen Brokers

Die Brokerlandschaft in Österreich ist bei Weitem nicht so breit gefächert wie in Deutschland. Zudem scheint das passive Investieren in ETFs mittels Sparplänen erst sehr langsam Einzug in die österreichische Bankenwelt zu finden. Wie eingangs bereits erwähnt, bezeichnet sich die Erste Bank als die modernste Bank Österreichs. Erst kürzlich begann diese ETF-Sparpläne anzubieten und Stand Januar 2022 können dort gerade einmal 9 ETFs von iShares bespart werden. 

In Bezug auf Gebührentransparenz lässt die österreichische Brokerlandschaft stark zu wünschen übrig. Bereits erwähnt wurde die komplizierte Berechnung von Depotgebühren und anderen Gebühren. Bei manchen Banken lässt sich jedoch, ohne ein Konto zu eröffnen, im Konditionenverzeichnis nicht einmal herausfinden, wie viel die Ausführung eines Sparplans überhaupt kostet – so gesehen bei der Erste Bank.

Was das Angebot an günstigen oder kostenlosen Brokern angeht, sind andere Länder hier schon einige Nasenlängen voraus, sodass sich durchaus Geld sparen lässt, indem man sich gegen einen österreichischen und beispielsweise für einen deutschen Broker entscheidet. Doch dies hat leider auch seine Nachteile.

Lohnt sich ein nicht steuereinfaches Depot?

Betrachten wir lediglich die Gebühren für Depotführung und den Wertpapierhandel, kann sich ein ausländisches, z.B. ein deutsches Depot im Vergleich zu einem österreichischen Depot definitiv lohnen. Bei vielen dieser Depotanbieter sind die Gebühren sehr viel einfacher und transparenter gestaltet und du läufst nicht Gefahr, von unerwarteten Kosten überrascht zu werden. Zudem stehen dir so mehr Broker zur Auswahl.

Dennoch hat ein ausländisches Depot seinen Preis: Um die Versteuerung von Gewinnen musst du dich selbst kümmern. Wer sich das zutraut und die Mühe nicht scheut, kann ganz klar Kosten sparen. Als Hilfe bieten einige deutsche Broker einen österreichischen Steuerreport an. Die Sieger des deutschen Depotvergleichs, Scalable Capital und Trade Republic, bieten in ihrem Steuerreport Ausfüllhilfen an. Dies kann dir die Arbeit mit der Steuererklärung erleichtern.

⚠️

Achtung: Steuerreport ohne Gewähr
Die nicht steuereinfachen Broker übernehmen für den Steuerreport keine Gewähr. Die Verantwortung für deine Steuererklärung liegt allein bei dir. Daher solltest du die Angaben selbst überprüfen.

So haben wir getestet

In diesem Vergleich werden wir sogenannte „steuereinfache“ Depots miteinander vergleichen. Das bedeutet, die depotführende Bank führt die Kapitalertragsteuer auf Gewinne und Ausschüttungen automatisch an das Finanzamt ab. Dies sind allesamt österreichische Broker.

Nicht getestet haben wir Anbieter, die absolut keine (ETF-)Sparpläne anbieten.

Getestet haben wir das Depotangebot der folgenden Anbieter:

  • Bank Direkt
  • BAWAG (Online Depot)
  • DADAT
  • Easybank (easy Wertpapierdepot (ex-HB))
  • Erste Bank (DirektDepot)
  • Flatex.at
  • Raiffeisen (Börse live Classic)

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausgestaltung von Gebühren lassen sich diese nicht einfach miteinander vergleichen. Unter Umständen vergleicht man hier Äpfel mit Birnen. Daher haben wir verschiedene Szenarien erstellt und rechnen jeweils aus, was diese pro Jahr kosten würden:

  • Depotgebühr: Ein Depot, welches 2 Positionen im Wert von insgesamt 10.000€ enthält.

  • Kosten von ETF-Sparplänen: Ein Depot, welches 2 Positionen im Wert von insgesamt 10.000€ enthält. Zudem wird jeden Monat ein ETF-Sparplan im Wert von 500€ ausgeführt.

  • Kauf- und Verkaufskosten ohne Sparplan: Ein Depot, welches 2 Positionen im Wert von insgesamt 10.000€ enthält. Pro Jahr werden 2 Käufe im Wert von 1.000€ getätigt.

Depotgebühr

Bei den Depotanbietern berechnet sich die Depotgebühr nach dem folgenden Prinzip: 

  • Pro Position wird meist pro Jahr ein prozentualer Anteil des Wertes fällig. Dieser bewegt sich zwischen 0,09% und 0,3%.
  • Pro Position wird zudem häufig pro Jahr ein Mindestbetrag fällig. Dieser beträgt bis zu 6€.
  • Pro Depot wird zumindest bei 2 Brokern jährlich ein Mindestbetrag fällig. Dieser kommt zum Tragen, wenn die 2 vorherigen Beträge geringer sind. Der Betrag liegt bei 15€ und 18,432€.
  • Ein Broker verlangt zusätzlich eine Grundgebühr.
  • Viele Depotanbieter verlangen zudem eine Gebühr für das Verrechnungskonto. Auf dieses Konto werden Ausschüttungen oder Erlöse aus Verkäufen ausbezahlt. Zudem werden Kosten und Gebühren für Käufe davon eingezogen.

Vergleichen wir nun also, wie viel die unterschiedlichen Depots pro Jahr kosten, wenn sich darin 10.000€ und jeweils 2 Positionen befinden.

Szenario: Vergleichen wir nun also, wie viel die unterschiedlichen Depots pro Jahr kosten, wenn sich darin 10.000€ und jeweils 2 Positionen befinden.

AnbieterDepotgebühr pro JahrVerrechnungskonto pro JahrSumme pro JahrAnteil am Vermögen
Flatex.at0€ (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)*0€0€0%
DADAT9€10,52€19,52€0,20%
Erste Bank27,93€0€**27,93€0,28%
Bank Direkt12€20,76€32,76€0,33%
Easybank15€18,00€33,00€0,33%
BAWAG28,80€25,52€54,32€0,54%
Raiffeisen30€41,88€***71,88€0,72%
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Broker, 12/22
* Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten. Achtung: Investitionen bergen Risiken
** kein separates Verrechnungskonto, aber eigenes Konto nutzbar (auch bei Fremdbank möglich)
*** günstigstes Girokonto-Modell für über 25-Jährige

Besonders günstig ist hier der Broker Flatex.at. Weder für das Verrechnungskonto noch für das Depot fallen hier Kosten an (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's). In der rechten Spalte haben wir verglichen, welchen Anteil die Gebühren im Vergleich zum Gesamtvermögen des Depots ausmachen. Um diesen Betrag mindert sich durch die Kosten nämlich die jährliche Rendite.

Besonders hohe Gebühren fallen hier beim Broker Raiffeisen an. Die Jahresrendite verringert sich dadurch um 0,72%.

So setzen sich die Depotgebühren jeweils zusammen

Die Summen der obigen Depotanbieter geben einen ersten Hinweis darauf, bei wem man besonders günstig oder besonders teuer wegkommt. Wie setzen sich diese Kosten aber genau zusammen? Wir haben es für dich aufgeschlüsselt. Die Depotgebühren enthalten fast immer einen kleinen Prozentsatz des Gesamtvermögens pro Jahr. Ausgenommen ist hier Vermögen in Fonds, dazu zählen aber keine ETFs. Hinzu kommt eine Mindestgebühr pro Position im Depot und bei der Erste Bank und der Easybank.

AnbieterAnteil am Depotvermögen p.a.GrundgebührMin. pro Position p.a.Min. Gebühr p.a.
Flatex.at0%-0€ (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)-
DADAT0,09%-3,144€-
Bank Direkt0,12%-5,928€-
Easybank0,12%-5,40€15€
Erste Bank0,2792568%-4,608€18,432€
BAWAG0,144%14,40€0€-
Raiffeisen0,3%-6,00€-
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Broker, 12/22

ETF-Sparplan-Angebot im Vergleich

Zunächst ein Wort zu dem Verhältnis von österreichischen Brokern und ETFs: Es ist kompliziert. Oder um es positiv zu formulieren: So langsam kommt auch hier der Trend an. Die meisten Broker sind eher auf aktive Fonds spezialisiert und bewerben diese auf ihren Websites. So gibt es zwar durchaus Sparpläne, aber nicht immer eine wirklich zufriedenstellende Auswahl an ETFs.

Das Angebot von Flatex.at sticht hier besonders heraus. Insbesondere die Erste Bank enttäuscht mit nur 9 ETFs. Ab und zu gibt es auch kurzfristige Aktionen.

NameAnzahl besparbarer ETFsAnzahl gratis ETF Sparpläne
Flatex.at1.240220
Easybank16860
DADAT570
Bank Direkt190
Raiffeisen190
BAWAG130
Erste Bank90
Quelle: Website-Auskünfte und Verzeichnisse der Broker, 12/22

Kosten von (ETF-)Sparplänen

Die Kosten für die Ausführung von Sparplänen berechnen sich bei den meisten Brokern prozentual zur Anlagesumme. Diese beträgt zwischen 0,2% und 1,9% und manche Broker schlagen hier noch einen pauschalen Betrag von 0,75 bis 2€ darauf. Lediglich Flatex.at tanzt hier aus der Reihe: Die Ausführung eines Sparplans kostet hier immer pauschal 1,50€. Das lohnt sich vor allem bei höheren Sparbeträgen.

Vergleichen wir einmal, wie viel die jeweilige Ausführung von Sparplänen bei unterschiedlichen Sparbeträgen kostet. Hier fällt erneut Flatex.at positiv auf. Bei Sparraten unter 500€ überzeugt DADAT.

NameMindestsparrate25€50€100€200€500€1.000€
Flatex.at25€1,50€1,50€1,50€1,50€1,50€1,50€
DADAT30€-0,84€0,93€1,10€1,63€2,50€
Easybank50€-2,14€2,28€2,55€3,38€4,75 €
BAWAG50€-2,14€2,28€2,55€3,38€4,75€
Erste Bank50€-0,50€*1€*2€*5€*10€*
Bank Direkt100€**--1,90€**3,80€**9,50€19€
Raiffeisen100€**--1,90€**3,80€**9,50€19€
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Broker, 12/22
*zzgl. fremde Spesen
**Bei manchen ETFs erst ab 300€ besparbar

Um die einzelnen Anbieter vernünftig miteinander zu vergleichen, rechnen wir ein konkretes Szenario aus und vergleichen, wie viel dieses bei den einzelnen Banken pro Jahr kostet. Wir nehmen hier ein Depot mit einem Wert von 10.000€ an, in dem sich 2 Positionen befinden. Zudem führen wir jeden Monat einen Sparplan in Höhe von 500€ aus. 

NameKosten für Depot und VerrechnungskontoKosten für 12 SparplanausführungenGesamt%
Flatex.at0€ (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)*18€18€0,18%
DADAT19,52€19,50€39,02€0,39%
Easybank33€40,50€73,50€0,74%
Erste Bank27,93€60€87,93€0,88%
BAWAG54,32€40,50€94,82€0,95%
Bank Direkt32,76€114€146,76€1,47%
Raiffeisen71,88€114€185,88€1,86%
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Banken, 12/22
* Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten. Achtung: Investitionen bergen Risiken

Hier fallen die Kosten besonders unterschiedlich aus. Mit Abstand am günstigsten ist auch hier wieder der Broker Flatex.at, dessen Gebühren die Rendite lediglich um 0,18% pro Jahr mindern und somit kaum ins Gewicht fallen. Der zweitgünstigste Broker DADAT ist hier schon mehr als doppelt so teuer. 

Besonders teuer ist der Broker Raiffeisen. Dort fallen verglichen zu Flatex.at die 10-fachen Kosten an. Auch alles andere als günstig ist Bank Direkt mit 1,47%.

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ETF-Angebot noch sehr bescheiden
ETFs haben noch nicht einen so breiten Einzug in die österreichische Brokerlandschaft erhalten, wie in anderen Ländern. Viele Banken sind vollkommen auf aktive Fonds oder Aktien spezialisiert und entsprechend lesen sich auch die Konditionen. Dennoch liegt hier viel Veränderung in der Luft und manche Banken beginnen langsam dem ETF-Trend zu folgen. Bevor du dich für einen Broker entscheidest, solltest du sorgfältig überprüfen, ob deine favorisierten ETFs tatsächlich auch handelbar sind. Leider geben viele Banken darüber keine Auskunft über ihre Website. Ein Anruf beim Kundenservice könnte hier also Licht ins Dunkel bringen.

Kauf- und Verkaufskosten ohne Sparplan

Seien es Aktien oder ETFs – nicht immer investiert man in regelmäßigen Intervallen über einen Sparplan. Das kann zum Beispiel bei einer Core-Satellite-Strategie der Fall sein, wenn man neben einem Vermögen in ETFs auch noch einige Einzelaktien hält. Um die Kosten der verschiedenen Depotanbieter realistisch einschätzen zu können, vergleichen wir das folgende Szenario:

Das Depot hat wieder einen Wert von 10.000€ und es befinden sich 2 Positionen darin. Pro Jahr werden 2 Käufe und 2 Verkäufe im Wert von 1.000€ getätigt. 

NameKosten für Depot und VerrechnungskontoKosten für je 2 Käufe und VerkäufeGesamt%
Flatex.at0€ (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)*23,60€23,60€0,24%
DADAT19,52€19,60€39,12€0,39%
Easybank33€19,80€52,80€0,53%
Erste Bank27,93€31,80€59,73€0,60%
Bank Direkt32,76€30€62,76€0,63%
BAWAG54,32€25€79,32€0,79%
Raiffeisen71,88€88€159,88€1,60%
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Banken, 12/22
*Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten. Achtung: Investitionen bergen Risiken

Hier ist Flatex.at – zumindest bei den Handelskosten – mal nicht der Spitzenreiter. Bei den Gesamtkosten ist der Broker aber dennoch wieder an der Spitze, was durch die kostenlose Depotführung zustande kommt. Am teuersten ist erneut der Raiffeisen-Broker.

So setzen sich die Verkaufsgebühren zusammen

Im Einzelnen setzen sich diese Verkaufsgebühren wieder aus verschiedenen Komponenten zusammen. In der Regel beträgt die Gebühr einen kleinen Prozentsatz des Ordervolumens, mindestens jedoch einen bestimmten Betrag. Bei Easybank und Flatex.at gibt es eine pauschale Gebühr. Andere Broker schlagen noch einmal Gebühren obendrauf.

NameAnteil am OrdervolumenMindestgebührZusätzliche Gebühr
Easybank-4,95€*-
Flatex.at-5,90€**-
DADAT0,1%***-3,90€
Erste Bank0,22%7,95€-
Bank Direkt0,155%****-5,95€
BAWAG0,175%*****-4,50€
Raiffeisen0,4%******19€3€
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Banken, 12/22
*Orderbetrag bis 3.000€: 4,95€, 3.000,01 bis 10.000: 9,95€, 10.000,01 bis 25.000: 19,95€, ab 25.000,01: 0,175% max. EUR 69,95
**Orderbetrag bis 3.500€: 5,90€, 3.500,01 bis 12.500€ 9,90: EUR, ab 12.500,01€: 19,90€
Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten. Achtung: Investitionen bergen Risiken
***max.€ 59,95
****Orderbetrag bis 30.000€: 0,155%, ab 30.000€: 0,125%
*****Mindestorder 500€, weitere in- und ausländische Börsen: 0,3% (zzgl. 4,50€)
******Orderbetrag bis 20.000€: 0,4%, bis 50.000€: 0,3%, ab 50.000€: 0,2%

Flatex.at: Der modernste Broker Österreichs

Der einzige Broker, der durch niedrige Kosten sowie ein modernes Sparplanangebot auffällt, ist Flatex.at. Zwar ist Flatex ein deutscher Broker, doch mit Flatex.at besitzt dieser eine österreichische Niederlassung, sodass dieser steuereinfach ist: Die Kapitalertragsteuer wird automatisch an das Finanzamt abgeführt, ohne dass du dich da weiter drum kümmern musst.

Mit einem Angebot von 1.240 ETFs reicht dieser zwar nicht an deutsche Broker heran, hebt sich aber deutlich von seiner österreichischen Konkurrenz ab. Hier findest du fast alle weitverbreiteten ETFs. Wenn du ein passives Vermögen ansparen möchtest und dabei unnötige Kosten vermeiden möchtest, ist Flatex.at daher unsere klare Empfehlung. 

Über den Anbieter
Das günstigste, transparenteste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen – unter den steuereinfachen Brokern – findet sich bei Flatex.at.
  • 0€ Depotgebühren (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)
  • 1.240 ETF-Sparpläne
  • Geringe Gebühr für die Sparplanausführung
  • 220 kostenlos besparbare ETFs
  • Steuereinfach
Zum Angebot
Über den Anbieter
Das günstigste, transparenteste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen – unter den steuereinfachen Brokern – findet sich bei Flatex.at.
  • 0€ Depotgebühren (exkl. Verwahrgebühr für Xetra-Gold, ADR’s, GDR's)
  • 1.240 ETF-Sparpläne
  • Geringe Gebühr für die Sparplanausführung
  • 220 kostenlos besparbare ETFs
  • Steuereinfach

Nicht steuereinfacher Broker: Sinnvolle Alternative?

Der große Vorteil eines österreichischen Brokers ist, dass diese die Kapitalerträge automatisch versteuert und die Steuern an das Finanzamt abführt. Als Anlegerin oder Anleger muss man sich in diesem Falle also nicht mehr aktiv um die Versteuerung kümmern. 

Wer ein Depot eines ausländischen Anbieters nutzt, muss hingegen selbst aktiv werden. Die realisierten Gewinne, Ausschüttungen und ausschüttungsgleichen Erträge müssen jedes Jahr an das Finanzamt gemeldet werden, indem man eine Steuererklärung abgibt. Erst dann wird das Finanzamt die Steuer fordern. Ausschüttungen und andere Gewinne sollten also nicht komplett reinvestiert oder anderweitig ausgegeben werden, sondern du solltest eine kleine Rücklage bilden, aus der die Forderung des Finanzamtes beglichen werden kann.

Die Kapitalertragsteuer in Österreich beträgt 27,5%. Gewinne und Verluste können miteinander verrechnet werden, sodass du in jedem Falle eine kleine Buchhaltung führen solltest, um letztlich nicht zu viele Steuern bezahlen zu müssen.

Einige nicht steuereinfachen Broker erstellen für dich einen österreichischen Steuerreport. Diese ist für die Angaben in der Steuererklärung hilfreich. Beachten solltest du jedoch, dass sie dafür keine Gewähr übernehmen. Prüfe daher den Steuerreport selbst nach, um eine korrekte Steuererklärung abzugeben.

Angebot der Testsieger des deutschen Depotvergleichs

Die beiden Testsieger des deutschen Depotvergleichs, Scalable Capital und Trade Republic, sind nochmals günstiger als Flatex.at. Die genauen Konditionen siehst du in der Tabelle.

NameDepot-gebühr p.a.Kosten Verrechnungs-kontoKosten
pro Sparplan-ausführung
Kaufkosten ohne SparplanVerkaufs-kosten ETFMindest-sparrateAnzahl ETFsKostenlos besparbare ETFsSteuer-einfach
Scalable Capital (Free Broker)0€0€0€0,99€0,99€1€1.7951.795nein*
Trade Republic0€0€0€1€1€1€1.8271.827nein*
Flatex.at0€0€1,50€5,90€**5,90€**25€1.240220ja
Quelle: Konditionen-Verzeichnisse der Broker, 12/22
*österreichischer Steuerreport
**Orderbetrag bis 3.500€: 5,90€, 3.500,01 bis 12.500€ 9,90: EUR, ab 12.500,01€: 19,90€
Neben den angegebenen Gebühren der Online-Broker können zusätzliche Kosten anfallen. Die genannten Gebühren sind somit zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen, Produktkosten und Fremdkosten. Achtung: Investitionen bergen Risiken

Scalable Capital und Trade Republic zeichnen vor allem die kostenlosen Sparpläne und die große ETF-Auswahl aus. Bei ihnen sind fast alle verfügbaren ETFs besparbar. Die Allerwichtigsten sind ebenfalls bei Flatex.at zu finden.

Die Mindestsparrate bei Flatex.at ist bereits mit 25€ recht gering. Dies wird von den beiden deutschen Brokern nochmals unterboten. Dort ist es schon mit Kleinstbeträgen ab 1€ möglich.

Zwar sind Scalable Capital und Trade Republic nicht steuereinfach, aber sie bieten einen österreichischen Steuerreport mit Ausfüllhilfen an. Darin wird angegeben, welche Werte in die einzelnen Felder der Steuererklärung eingetragen werden müssen. Diese Angaben kannst du als Hilfe nutzen. Wir empfehlen dir, sie zu überprüfen, da du für die Richtigkeit selbst verantwortlich bist.

Scalable Capital
Scalable Capital bietet – unter den nicht steuereinfachen Brokern zusammen mit Trade Republic – das günstigste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen an.
  • Keine Depotgebühren
  • 1.796 ETF-Sparpläne
  • Keine Gebühr für die Sparplanausführung
  • Sehr geringe Ordergebühren
  • Österreichischer Steuerreport mit Ausfüllhilfen
  • Nicht steuereinfach
Zum Angebot
Scalable Capital
Scalable Capital bietet – unter den nicht steuereinfachen Brokern zusammen mit Trade Republic – das günstigste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen an.
  • Keine Depotgebühren
  • 1.796 ETF-Sparpläne
  • Keine Gebühr für die Sparplanausführung
  • Sehr geringe Ordergebühren
  • Österreichischer Steuerreport mit Ausfüllhilfen
  • Nicht steuereinfach
Trade Republic
Bei Trade Republic findet sich – unter den nicht steuereinfachen Brokern zusammen mit Scalable Capital – das günstigste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen.
  • Keine Depotgebühren
  • 1.827 ETF-Sparpläne
  • Keine Gebühr für die Sparplanausführung
  • Sehr geringe Ordergebühren
  • Österreichischer Steuerreport mit Ausfüllhilfen
  • Nicht steuereinfach
Zum Angebot
Trade Republic
Bei Trade Republic findet sich – unter den nicht steuereinfachen Brokern zusammen mit Scalable Capital – das günstigste und reichhaltigste Angebot an ETF-Sparplänen.
  • Keine Depotgebühren
  • 1.827 ETF-Sparpläne
  • Keine Gebühr für die Sparplanausführung
  • Sehr geringe Ordergebühren
  • Österreichischer Steuerreport mit Ausfüllhilfen
  • Nicht steuereinfach

Empfehlung

Unsere Empfehlung hängt stark davon ab, ob du dich selbst um deine steuerlichen Angelegenheiten kümmern würdest.

Du möchtest einen Broker, der die Steuer automatisch abführt? In diesem Fall empfehlen wir dir ganz klar Flatex.at. Dieser Broker ist für österreichische Verhältnisse sehr günstig, hat eine breite ETF-Auswahl und ist steuereinfach. Falls du zudem Kosten sparen möchtest, kannst du deine Sparpläne bei Flatex.at quartalsweise statt monatlich besparen.

Wenn du den Aufwand nicht scheust, dich selbst um die Versteuerung der Kapitalerträge zu kümmern, dann empfehlen wir dir Scalable Capital und Trade Republic. Deren Angebote sind fast identisch. Sie lohnen sich besonders, wenn du viele ETFs besparen oder viel handeln möchtest.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Online-Broker in Österreich ist zu empfehlen?

Wie viel kostet ein Aktiendepot in Österreich?

Lohnt sich ein deutsches Depot als Österreicher?

Wie müssen Gewinne aus einem deutschen Depot in Österreich versteuert werden?